Immer mehr Menschen sammeln Müll, um gegen die Verschmutzung unserer Städte und der Natur anzukämpfen. Jede entsorgte Zigarettenkippe und jede fachgerecht entsorgte Plastiktüte bringt uns weiter. Doch irgendwann kommt man an den Punkt, dass man auch beim Müllsammeln um Hilfe bitten muss.
Der DRECK WEG e.V. in Koblenz setzt sich aktiv gegen die Müllverschmutzung ein und hilft sogar Privatpersonen eigene Clean-ups zu organisieren. Wenn du an sowas Interesse hast, dann such am besten nach einem ähnlichen Verein in deiner Nähe!
Doch selbst der Verein stieß irgendwann auf Probleme und brauchte Hilfe. Es fehlte nämlich an öffentlichen Mülleimern, in denen die Freiwilligen den gesammelten Müll entsorgen konnten. Es war an der Zeit, die Stadt um Hilfe zu bitten.
Autorin: Sarah Stanojevic | Passionierter: Malte Schreer
Warum gibt es zu wenige Mülleimer?
Bei mir in Koblenz verläuft der wunderschöne Rhein der nicht immer so schön ist, weil sehr viel Müll an den Ufern liegt. Oft gehe ich an der Flusspromenade entlang und sammle Müll. Chipstüten hängen in den Büschen, Kronkorken und Zigarettenstummel liegen auf dem Boden, aber auch Einwegverpackungen von Süßigkeiten oder Lebensmitteln finde ich täglich.
Gleichzeitig entsorgen leider immer mehr Menschen ihren privaten Hausmüll in öffentlichen Mülleimern. Auch deswegen baut die Gemeinde immer mehr davon ab. Für die Aufräumaktionen ist das allerdings kontraproduktiv, denn wenn ich schon Müll einsammle, der nicht mein eigener ist, möchte ich den nicht zu Hause entsorgen.
Wo hast du dir Hilfe geholt?
Vor einiger Zeit habe ich der Gemeinde von meinem Dilemma erzählt.
Kurz darauf unternahm ich mit einigen Verantwortlichen aus der Politik sowie vom Ordnungs- und Grünflächenamt einen Spaziergang am Rheinufer. Was dabei herauskam, hätte ich tatsächlich nicht sofort erwartet:
- Drei Mülleimer wurden extra für uns am Wegesrand aufgestellt
- Versteckt hinter den Büschen stehen nun drei große, abgeschlossene Mülltonnen, zu denen ich Zugang habe.
Bekommst du noch weitere Unterstützung durch die Gemeinde?
Auch darüber hinaus freue ich mich immer über die Zusammenarbeit mit der Stadt. Wenn wir mit unserem Umweltschutzverein DRECK WEG e.V. zum Beispiel größere Events planen, bitten wir um Unterstützung in Form von Handschuhen und Müllbeuteln für die Teilnehmer, die sie daraufhin gerne stellen. Auch koordinieren wir die Abholung von teilweise vielen hundert Litern Müll über die Stadtverwaltung.
Zitat: Die Erfahrungen haben mir gezeigt, dass wir mit allen Beteiligten reden müssen. Dass man unterstützt wird, wenn man sich für die Gemeinschaft einsetzt auch als Einzelperson.
Auch sonst lohnt es sich mit den Leuten zu reden!
Im Sommer beobachtete ich am Rheinufereinige junge Männer, die mit Steinen auf eine Glasflaschen warfen, die im Wasser trieben. Nicht selten steigen Kinder mit blutigen Füßen aus dem Wasser, weil überall am Grund Scherben liegen. Musste das also sein?
Also habe ich die Jungs höflich gebeten, die Flaschen aus dem Wasser zu holen, anstatt sie zu versenken. Erst haben sie mich verständnislos angeguckt und sich darüber amüsiert. Dann habe ich einem der drei Männer die Leine meines Hundes in die Hand gedrückt, meine Flip-Flips ausgezogen und bin selbst ins Wasser gegangen, um den Müll aus dem Rhein zu holen. Vollkommen unerwartet sind sie dann plötzlich aufgesprungen und haben mitgemacht.
Einer hat mir die Flasche gleich aus der Hand genommen und sie selbst zum Mülleimer getragen. Tatsächlich haben wir uns noch nett unterhalten, bevor ich meine Gassirunde fortsetzte. Es war ihnen wirklich unangenehm, sie haben sich entschuldigt und gesagt, wie dämlich sie ihre Aktion nun selbst fanden.
Sarah: Mal ehrlich, hättest du erwartet, dass man so viel Rückenwind von der kommunalen Politik bekommen kann? Das war für mich ein neuer Punkt und da frage ich mich schob, ob man sich nicht mehr engagieren sollte.
Auf dem Blog von Janine „Wolkenguckerin“ gibt es einige spannende Artikel genau zu diesem Thema, schau doch mal vorbei!